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Missilies: Weaponize Tomorrow (Review)
Artist: | Missilies |
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Album: | Weaponize Tomorrow |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Punk / New Wave |
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Label: | Svart / Membran | |
Spieldauer: | 31:09 | |
Erschienen: | 10.05.2024 | |
Website: | [Link] |
MISSILES debütierten 2017 mit der Single "Obsolete Sons/Funeral Home" bei dem kleinen Label Fetish (nicht zu verwechseln mit der historisch bedeutenderen gleichnamigen britischen Plattenfirma, die unter anderem Throbbing Gristle betreute), auf ihrem nun vorliegenden ersten Studioalbum sind die beiden Songs nicht enthalten. Der Stil der Schweden ist indes unverändert geblieben.
Svart Records vergleichen die Band zu Recht mit Grave Pleasures, doch sie legt den Post-Punk/Cold-Wave-Sound, der auch Mat McNerney und Co. geprägt hat, deutlich traditioneller aus. Man könnte ihr Debüt sogar als Beinahe-Plagiat oder Hommage ansehen, denn der kühl synthetische Klang mit viel Synthesizer, klingelnden Gitarren und monotonem E-Bass wurde praktisch eins zu eins von den überwiegend englischen Originalen (The Chameleons, The Sound) übernommen, und die daraus entstehende Atmosphäre wirkt gleichfalls authentisch „Eighties“.
Bandkopf Gabriel Forslund singt vom ersten Track 'Dead Summer Moon' fast original wie der verstorbene The-Sound-Frontmann Adrian Borland, hinzu kommen stiltypische Gitarren-Flageolets, funky Rhythmen und eine Bildersprache, die auch postapokalyptische Dystopien in Film und Literatur geprägt hat. Einige der sieben Songs auf „Weaponize Tomorrow“ haben Ohrwurmpotenzial, und wenn in den Texten die Zukunftsangst im Licht des Kalten Krieges aufgewärmt wird, ist das nicht nur im Sinne des Gesamtpakets stimmig, sondern mit Blick auf die weltpolitische Gegenwart auch bedauernswert aktuell.
Zudem besticht die Songreihenfolge in ihrer Dynamik, wobei sich flottere Nummern wie der Opener oder 'Deathlike Love' mit hypnotischen Momenten ('Living in a Nuclear Town', 'Radio Dark') abwechseln, ohne dass zu irgendeiner Zeit der Eindruck des Vorhersehbaren entsteht. Das Songwriting für die Platte dauerte lang - was man dem gut durchdachten Ergebnis auch anhört.
FAZIT: "Weaponize Tomorrow" ist unkommerzieller als die Referenz Beastmilk/Grave Pleasures, doch MISSILES bedienen Fans des klassischen (britischen) Post Punk auf ähnlich fürstliche Weise, bloß noch linientreuer am alten Sound orientiert. Wer eine gute halbe Stunde lang in eine gar nicht so unrealistisch anmutene Welt abtauchen möchte, wo Liebe und Tod, Paradies und Atomkriegshölle dicht nebeneinanderliegen, ist hier goldrichtig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Weaponize Tomorrow
- 02] Dead Summer Moon
- 03] Living in a Nuclear Town
- 04] Deathlike Love
- 05] End of the Line
- 06] A Circular Madness
- 07] Leeches
- 08] Radio Dark
- Bass - Linus Larsson
- Gesang - Gabriel Forslund
- Gitarre - Gabriel Forslund, Sebastian Gadd
- Keys - Tobias Augustsson
- Schlagzeug - Jens Rasmussen
- Weaponize Tomorrow (2024) - 12/15 Punkten
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